Ausstellungen

08. July 2012

Carl Fredrik Reuterswärd

NON Violence

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Anlass der Ausstellung des schwedischen Künstlers Carl Fredrik Reuterswärd (geb. 1934) in der Eingangshalle im Marler Rathaus ist die Schenkung eines großen Konvoluts von kleinen Bronzeskulpturen, Zeichnungen, einer Holografie und umfangreiches dokumentarisches Material an die Stadt Marl durch den Künstler und die Stiftung Carl Fredrik Reuterswärd. Herausragendes Einzelwerk ist dabei die Skulptur „Non Violence“, die eine Pistole mit zwei Knoten im Lauf darstellt und auf dem Creiler Platz aufgestellt wird. Die in Bronze gegossene Skulptur ist in den Jahren 1995-1999 entstanden und hat die Maße 128 x 144 x 43 cm.

Das Gesamtwerk von Carl Fredrik Reuterswärd ist sowohl in den künstlerischen Techniken als auch stilistischen Brüchen enorm vielfältig, so dass man denken könnte, der Variantenreichtum seiner Arbeiten sei nur schwerlich einem einzigen Künstler zuzuordnen. So hat Reuterswärd immer wieder unter Pseudonymen gearbeitet und musste überdies nach einem Schlaganfall von der rechten Künstler-Hand auf die Linke umlernen.

Das Motiv der Pistole taucht bereits Mitte der 1950er Jahre in seinem zeichnerischen Werk auf, allerdings noch ohne Knoten im Lauf. Nach der Ermordung John Lennons, mit dem Reuterswärd befreundet war, begann er Anfang der 1980er Jahre mit der Arbeit an seiner „Non Violence”-Serie, dem Revolver mit verknotetem Lauf, als universelles Symbol gegen jede Form von Gewalt. Für Reuterswärd war Humor schon immer die feinsinnigste Art, Menschen zusammenzubringen, und so kam ein lockerer, fast spielerischer Knoten in den Lauf der Pistole, um diese Waffe, die nun keine mehr ist, lächerlich und absolut überflüssig zu machen.

Sein Anliegen hierbei war es, einen im Kern höchst komplizierten Sachverhalt möglichst einfach darzustellen. Varianten seines Revolvers befinden sich mittlerweile an weltweit über fünfzehn Orten, unter anderem vor dem UN-Hauptquartier in New York und dem Kanzleramt in Berlin. Durch seine damit verbundene Medienpräsenz avancierte Reuterswärds Revolver in kürzester Zeit zu einem Symbol gegen Gewalt.

Die Skulptur „Non Violence“ ist eine Schenkung des Künstlers und der Stiftung Carl Fredrik Reuterswärd.  Das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl bedankt sich für die großzügige finanzielle Unterstützung des Freundeskreises Habakuk, bei der RWE Deutschland AG für die Realisierung und Aufstellung des Sockels und bei Dipl.Ing. Rolf Müller für die Statik.